Arrangement von Donnerstag 1. bis Sonntag 4. August 2024,
3 Nächte
Puccini-Festival
Manon Lescaut - G. Puccini
Nach dem großen Erfolg von Jules Massenets gleichnamiger Oper vertonte Giacomo Puccini (1858-1924) im Jahr 1892 ebenfalls den bekannten Stoff des Abbé Prévost: Im Vergleich zur französischsprachigen Version wollte er die Oper auf italienische Art schreiben, voller Leidenschaft und mit großer Verzweiflung. Dass ihm dies gelang, attestierte ihm ein begeistertes Publikum, das der Uraufführung am Teatro Regio in Turin beiwohnte. Auch heute bescheinigen Kritiker Puccinis Meisterwerk eine enorme Suggestivkraft. Mit „Manon Lescaut“ hatte Puccini auch seinen internationalen Ruf als anerkannter Komponist gefestigt. Für die dramatische Todesszene im Finale schuf er eine düstere und erschütternde Gefühlswelt, die er in diesem hohen Ausmaß nie mehr erreichen sollte. Zudem zeichnet sich „Manon Lescaut“ durch eine Fülle neuer Melodien und Motive aus, die in ihrem Einfallsreichtum und ihrer musikalischen Schönheit Ewigkeitswert besitzen. Allein die sechs äußerst unterschiedlichen Solostücke für Des Grieux gehören zu den anspruchsvollsten Tenorpartien, die Puccini je schrieb. Die charakterlich unausgereifte Figur der Manon steht im Gegensatz zu seinen späteren Titelheldinnen, da ihr die innere Stabilität fehlt und sie sich nicht nur von der Liebe, sondern auch von niederen Motiven wie Gier, Gefall- und Prunksucht leiten lässt.
Manon Lescaut♪ - G. Puccini, am 2.
Alessandra Di Giorgio, Nicola Farnesi, Francesco Pio Galasso, Matteo Roma
Torre del Lago Puccini
Als Giacomo Puccini im November 1924 in Brüssel an den Folgen einer Krebserkrankung starb, war seine Komposition der „Turandot“ noch unvollendet. Der Komponist Franco Alfano (1876-1954) wurde daraufhin beauftragt, die Oper zu vervollständigen. Bei der Uraufführung am Teatro alla Scala wurde das Werk als Hommage an Puccini nur bis zu Liùs Todesarie gespielt. Der Dirigent Arturo Toscanini wandte sich an dieser Stelle ans Publikum: „Hier ist die Oper zu Ende, denn an dieser Stelle ist der Meister gestorben”.„Turandot“ kann als der Höhepunkt des Puccinischen Schaffens angesehen werden, da sich in ihr auf vollendete Weise alle vier Elemente vereinen, die seinen unvergleichlichen Stil kennzeichnen: Die Sklavin Liù symbolisiert das lyrisch-sentimentale Element, das Paar Turandot/Kalaf das heroische, während die drei Höflinge für das komisch-groteske stehen. Das exotische Element wird durch die Verwendung authentischer chinesischer Weisen und pentatonischer Motive erzielt.Verglichen mit seinen anderen Werken weist „Turandot“ größere Anklänge an zeitgenössische Musikströmungen auf, sowie Dissonanzen, polytonale Effekte und für den traditionell geschulten Zuhörer irritierende Effekte in Gesang und Orchestrierung, wodurch sie – verglichen mit seinen früheren Opern – beim Publikum lange weniger beliebt war. Inzwischen jedoch hat sich Puccinis letztes Werk auf den Opernbühnen behauptet. In ihm bündelt sich seine Lebensleistung und gibt Spekulationen Raum, wie die weitere musikalische Entwicklung des Komponisten hätte aussehen können.
Turandot♪ - G. Puccini, am 3.
Anna Pirozzi, Chunxi Hu, Amadhi Lagha, Andrea Concetti
Torre del Lago Puccini